Laut einer Forsa-Umfrage wünscht sich die Mehrheit der Deutschen die Union als Teil der künftigen Regierung.
Umfrage vor Neuwahlen70 Prozent wollen Union in der Regierung

Friedrich Merz (r.n.l.), Alexander Dobrindt und Jens Spahn vor einer Debatte im Bundestag zu Neuwahlen.
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Die Union erfreut sich laut einer Forsa-Umfrage vor einer Neuwahl des Bundestages großer Beliebtheit: 70 Prozent der Deutschen wollen, dass die CDU/CSU zukünftig mitregiert. In Auftrag gegeben wurde die Umfrage am Ende der vergangenen Woche von dem Magazin „Stern“.
Jedoch zeichnet sich der Umfrage zufolge noch keine klare Mehrheit für eine neue Regierungskoalition ab. Nur ein Drittel der Befragten wünscht sich eine Neuauflage der Großen Koalition „Groko“ aus CDU/CSU und SPD. Alle anderen genannten Bündnisvarianten sind noch unbeliebter.
Umfrage Neuwahlen: Groko bei SPD-Anhängern beliebter als bei denen der Union
Auffällig seien die Unterschiede nach Parteianhängern, heißt es: Unter Wählern von Union und SPD findet eine neuerliche Große Koalition von allen Bündnisvarianten jeweils die größte Zustimmung, unter den SPD-Anhängern befürwortet sie sogar eine Mehrheit. Die größte Gruppe der Grünen-Anhänger (48 Prozent) wünscht sich ein schwarz-grünes Bündnis.
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71 Prozent der FDP-Wähler wollen der Umfrage zufolge, dass ihre Partei mit der Union die neue Regierung stellt. Anhänger von AfD und BSW befürworten mehrheitlich andere Regierungsbündnisse nach der Wahl.
Wahlumfragen können jedoch nur eine Aufnahme des Meinungsbildes zum Zeitpunkt der Befragung sein. Sie sind immer mit Unsicherheit behaftet und keine Prognosen für den Ausgang der Wahl. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Neuwahlen: Vertrauensfrage vielleicht noch dieses Jahr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in der vergangenen Woche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen, nachdem der Haushalts- und Richtungsstreit in der Ampel-Koalition eskaliert war. Außer Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der aus der FDP austrat und im Amt blieb, verließen auch die anderen FDP-Minister die Regierung.
Der Bundeskanzler hatte zunächst angekündigt, am 15. Januar die Vertrauensfrage im Bundestag zu stellen, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Der Urnengang hätte dann im März stattgefunden. Scholz zeigte sich am Sonntagabend offen für einen früheren Termin. Dies fordert auch die Union. Bundeswahlleiterin Brand hatte aber vor „unabwägbaren Risiken“ einer frühen Neuwahl gewarnt. (afp und dpa)