Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Belastung des RasensStadt Leichlingen verteilt Veranstaltungen aufs Stadtgebiet

Lesezeit 3 Minuten
Der Rasen auf der Veranstaltungsfläche im Alten Stadtpark in Leichlingen wächst wieder.

Der Rasen auf der Veranstaltungsfläche im Alten Stadtpark in Leichlingen wächst wieder.

Im vergangenen Jahr hatten sehr viele Veranstaltungen im Alten Stadtpark stattgefunden, darunter hat der Rasen ziemlich gelitten.

Sie ist wieder grün, die Veranstaltungsfläche im neu gestalteten Alten Stadtpark in der Leichlinger Stadtmitte. Betrachtet man den Rasen von Nahem, fällt schon noch die eine oder andere braune Stelle auf, aber die wird sicher auch noch verschwinden. Denn der Rasen erholt sich, was er auch bitter nötig hatte. Nachdem im vergangenen Jahr zahlreiche Veranstaltungen – vom Grammofestival, übers Weinfest und Public Viewing zur EM bis zum Karneval – dort stattgefunden hatten, war nur eine braune Fläche zurückgeblieben, was viele Menschen in der Blütenstadt kritisiert hatten.

Jetzt hat die Verwaltung ihre Lehren aus der Überbelastung gezogen. Sie verteilt die kommenden Veranstaltungen auch auf andere Flächen im Stadtgebiet. Das Grammofestival bleibt zwar im Alten Stadtpark und ist die nächste dort geplante Veranstaltung, aber zum Beispiel das Bratapfelfest findet demnächst im Brückerfeld statt. Das Weinfest wandert in den neuen Stadtpark. Das Musikfestival Livelingen soll im Brückerfeld steigen, der Weihnachtsmarkt aber im Alten Stadtpark aufgebaut werden, ebenso wie das Karnevalszelt, auch wenn es Überlegungen gebe, das demnächst woanders aufzustellen, wie es am Montagabend im Ausschuss für Soziales, Ordnung und bürgerschaftliche Beteiligung aus der Verwaltung hieß.

Leichlingen: Skepsis in der Politik

Mit der Entzerrung hofft die Stadt also, dass der Rasen länger hält: „Es lässt sich in Zukunft zwar nicht ausschließen, dass der Rasen durch Veranstaltungen ab der zweiten Jahreshälfte 2025 erneut stark belastet wird, aber es besteht eine realistische Chance – ohne Garantie aufgrund des Naturrasens – für die Wiederherstellung der Grünfläche“, formuliert die Stadt.

Ob das alles so gutgehe, sei derzeit aber nicht absehbar, sagte auch Bürgermeister Frank Steffes im Ausschuss auf Nachfrage von Klaus Reuschel-Schwitalla, der sich ebenso wie Wolfgang Müller-Breuer (Grüne) noch skeptisch zeigte. „Nach dem Grammofestival ist der Rasen eh kaputt“, prognostizierte Rot-Mann Reuschel-Schwitalla.

Ein weiterer Faktor in der Diskussion über die Fläche im Alten Stadtpark ist die Nachbarschaft, Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich unter anderem über den Lärmpegel zu Veranstaltungszeiten beschwert. Bürgermeister Steffes hatte in der Diskussion immer wieder versichert hatte, dass alle Dezibel-Grenzen eingehalten würden und das Ordnungsamt das auch kontrolliere. Trotzdem erhofft sich die Verwaltung durch die Auslagerung mancher Veranstaltung Ruhezeiten nicht nur für den Rasen, sondern auch für „das Umfeld“.

Eine handfeste Bilanz, ob das neue Konzept funktioniere, könne man erst im letzten Quartal dieses Jahres ziehen, folgert die Verwaltung. Dann sei absehbar, ob man gegebenenfalls eine Alternative zum Naturrasen in Erwägung ziehen müsse: „Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es zwar denkbar beispielsweise einen Kunstrasen zu bestellen, aber ohne Signal aus der Politik und entsprechende Anträge/Beschlüsse empfiehlt die Verwaltung das oben beschriebene Vorgehen“, also den Rasen sich regenerieren zu lassen und dann zu schauen, wie er in einigen Monaten aussieht. Zudem wolle die Verwaltung Richtlinien erarbeiten, wie städtische Flächen für Veranstaltungen demnächst genutzt werden sollen.

OSZAR »