Ole Lichter ist zurück. Braun gebrannt und noch wichtiger: voller Tatendrang. Der Student der Palm Beach Atlantic University will seinen Heimaturlaub nutzen, um den Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 zum Klassenerhalt zu schießen. „Ole ist ja von Natur aus ein lässiger Typ“, sagt Sportchef Frank Fußhöller über den Topscorer der vergangenen Saison. „Aber die Florida-Vibes sind trotzdem unverkennbar. Seine positive Art ist einfach ansteckend.“

Der Angreifer soll den 05ern nicht nur die nötige Portion Lockerheit im Abstiegskampf einhauchen: „Ole stand bei seinem Comeback am Dienstag als Erster auf dem Trainingsplatz und ist als Letzter gegangen. Er ist mit Leib und Seele dabei und wird sich zu einhundert Prozent auf den Saisonendspurt fokussieren.“

Diesen Eindruck hat Spielmacher Volkan Ballicalioglu offenbar nicht mehr vermittelt. „Wir haben ihn mit sofortiger Wirkung freigestellt“, erklärt Fußhöller. „Wir können in den finalen Wochen nur auf Spieler setzen, die sich dem Abstiegskampf verschreiben und auch gedanklich voll bei der Sache sind.“

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Quentin Bröhl

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Spieler wie Lichter also. Der 21-Jährige hatte für die Saison 2024/25 ursprünglich einen Vertrag beim Ligarivalen SV Bergisch Gladbach 09 unterschrieben, doch dieser wurde nach der Stipendium-Zusage prompt wieder aufgelöst. Obwohl Lichter in dieser Spielzeit bereits für die College-Mannschaft Palm Beach Atlantic Sailfish auf Torejagd ging, ist er sofort spielberechtigt. „Schade, dass er uns nur fünf Partien lang zur Verfügung steht und im August wieder in die USA zurückreist“, sagt Fußhöller vor dem Match am Freitag (19.30 Uhr, Kunstrasen) gegen den SSV Merten (2.).

Auch auf die Eigengewächse Leon Rosic, Ata-Luan Rznic, Akeem Bouakran, Narius Mofa und Moritz Hellwig (Tor) kann Interimstrainer Martin Gerards im Saisonendspurt bauen. Auf jenes Quintett also, das unlängst den bitteren Gang von der U-19-DFB-Nachwuchs- in die Mittelrheinliga verkraften musste. „Auch sie sind maximal motiviert, zumal niemand zwei Abstiege in einer Saison erleben will“, betont Fußhöller. Um das zu verhindern, müssen die 05er einen Vier-Punkte-Rückstand aufs rettende Ufer wettmachen.

Im ersten von fünf „Endspielen“ am Freitag droht nun Nils Teixeira (Muskelverletzung) auszufallen. Unabhängig davon rechnet der Sportliche Leiter mit einer schwierigen Aufgabe. „Bünyamin Kilic wird seine Jungs wie immer maximal heißmachen“, sagt er über den gegnerischen Trainer und Ex-Spieler des FCH. „Aber wir haben Merten im Hinspiel mit 2:1 geschlagen – und ich wüsste nicht, warum uns das kein zweites Mal gelingen sollte.“ Gerards stellt klar: „Ich werde so viele Mentalitätsspieler wie möglich auf den Platz schicken – und das System nach ihnen ausrichten.“

FV Endenich bittet Siegburg zum Flutlicht-Duell

Schützenhilfe im Abstiegskampf könnte der Siegburger SV 04 leisten, denn der Tabellendritte tritt am Freitag (20 Uhr) beim Vorletzten FV Endenich an. „Wenn wir den Fight annehmen, kühlen Kopf bewahren und unser Ding durchziehen, holen wir drei Punkte“, verspricht SSV-Trainer Alexander Otto. Auch er muss wohl auf seinen Regisseur verzichten, denn im Duell beim SSV Merten (0:3) trug Alec Vinci eine Gehirnerschütterung davon.

Obwohl die beiden Endenicher Akteure Keita Kinoshita und Burak Koyuncu wegen einer Gelb- beziehungsweise Gelb-Rotsperre zuschauen müssen, könnte es auf dem Platz immer noch zu drei Wiedersehen kommen. Denn auch Tariq-Emad Suleiman, Mehrschad Kardan und Manuel Kabambi trugen bereits das Trikot der 04er. Nicht zuletzt ihnen steht am Freitag ein Highlight unter Flutlicht bevor.